Freitag, 18. Oktober 2013

Alle Tassen im Schrank? Swansea City

Ich will ja hier nicht immer nur über "abgestürzte" Traditionsvereine schreiben müssen, sondern mitunter auch mal frohe Botschaften verkünden. Und kaum ein Klub eignet sich besser dafür als der Swansea City FC.

Als die abgebildete Tasse in meinen Besitz gelangte, spielten die Swans noch in der dritthöchsten Spielklasse und trafen im etwas rumpeligen Vetch Field auf meine Bristol Rovers. Es gab eine überschaubare aber dafür umso leidenschaftlichere Anhängerschaft auf den Tribünen, und die Freunde der "dritten Halbzeit" waren zahlreich. Um in die Gästekurve zu gelangen, musste ich zunächst durch eine Ansammlung höchst grimmig dreinschauender Zeitgenossen, die mich arg an Dylon Thomas' "lovely, ugly town" erinnerten und geriet anschließend in ein dichtes Polizeikorsett, das mich regelrecht ins Stadion "einschleuste".

Das war 1997, und wenig später schien der Klub am Ende zu sein. Das altehrwürdige und wahrlich kultige Stadion Vetch Field kurz vor der Sperrung, die Kassen leer, sportlich in die vierte Liga abgerutscht, in der man sich 2003 erst am letzten Spieltag retten konnte. Ein von den Fans angeführtes Konsortium übernahm den Klub und schaffte die Wende. Dazu kam die 2005 eröffnete neue Spielstätte Liberty Stadium, die zwar nicht annähernd das Flair des Vetch Field aufweist, aber die Grundlage für eine wirtschaftliche Gesundung lieferte.

Der Rest war ein Wunder, oder vielleicht doch eher ein Märchen. 2005 Aufstieg in die 3. Liga, dort 2006 auf Anhieb in die Play-offs (Finale in Wembley im Elfmeterschießen gegen Barnsley verloren) und 2008 schließlich Aufstieg in die 2. Liga. Swansea-Fans waren damit zwar bereits im Reich ihrer feuchten Träume, doch der Aufstieg der Swans ging bekanntlich noch weiter, denn 2011 standen die Waliser abermals im Play-off-Finale in Wembley. Diesmal ging es um die Premier League, und diesmal jubelten die Swansea-Fans, denn mit einem 4:2 gegen Reading erreichte man als erster walisischer Klub die "Geldmaschine" Premier League. Nach 1981-83, als Swansea in der damaligen First Division gespielt hatte, waren die Swans zurück in Englands höchster Liga.

Seitdem ist Swansea City ein etablierter Klub der Premier League, hat sich 2013 den League Cup gesichert und sorgt gegenwärtig in der Europaliga für Furore. Langjährigen Swansea-Fans muss wahrlich schwindelig sein ob dieser in den späten 1990er Jahren noch völlig unabsehbaren Entwicklung, während der Klub Anhängern anderer Verein große Hoffnung macht, weil die Swans-Geschichte beweist, dass es auch ohne große Geld und ausländische Mogule geht.
 
Daher hat man im Unterschied zu Nachbar und Erzrivale Cardiff City auch immer noch seine traditionellen Farben bzw. sein Logo, wenngleich der Schwan im Vergleich zu dem auf dieser Tasse heute deutlich moderner daher kommt.
 
Foto: Ich will ja hier nicht immer nur über "abgestürzte" Traditionsvereine schreiben müssen, sondern mitunter auch mal frohe Botschaften verkünden. Und kaum ein Klub eignet sich besser dafür als der Swansea City FC.

Als die abgebildete Tasse in meinen Besitz gelangte, spielten die Swans noch in der dritthöchsten Spielklasse und trafen im etwas rumpeligen Vetch Field auf meine Bristol Rovers. Es gab eine überschaubare aber dafür umso leidenschaftlichere Anhängerschaft auf den Tribünen, und die Freunde der "dritten Halbzeit" waren zahlreich. Um in die Gästekurve zu gelangen, musste ich zunächst durch eine Ansammlung höchst grimmig dreinschauender Zeitgenossen, die mich arg an Dylon Thomas' "lovely, ugly town" erinnerten und geriet anschließend in ein dichtes Polizeikorsett, das mich regelrecht ins Stadion "einschleuste".

Das war 1997, und wenig später schien der Klub am Ende zu sein. Das altehrwürdige und wahrlich kultige Stadion Vetch Field kurz vor der Sperrung, die Kassen leer, sportlich in die vierte Liga abgerutscht, in der man sich 2003 erst am letzten Spieltag retten konnte. Ein von den Fans angeführtes Konsortium übernahm den Klub und schaffte die Wende. Dazu kam die 2005 eröffnete neue Spielstätte Liberty Stadium, die zwar nicht annähernd das Flair des Vetch Field aufweist, aber die Grundlage für eine wirtschaftliche Gesundung lieferte.

Der Rest war ein Wunder, oder vielleicht doch eher ein Märchen. 2005 Aufstieg in die 3. Liga, dort 2006 auf Anhieb in die Play-offs (Finale in Wembley im Elfmeterschießen gegen Barnsley verloren) und 2008 schließlich Aufstieg in die 2. Liga. Swansea-Fans waren damit zwar bereits im Reich ihrer feuchten Träume, doch der Aufstieg der Swans ging bekanntlich noch weiter, denn 2011 standen die Waliser abermals im Play-off-Finale in Wembley. Diesmal ging es um die Premier League, und diesmal jubelten die Swansea-Fans, denn mit einem 4:2 gegen Reading erreichte man als erster walisischer Klub die "Geldmaschine" Premier League. Nach 1981-83, als Swansea in der damaligen First Division gespielt hatte, waren die Swans zurück in Englands höchster Liga.

Seitdem ist Swansea City ein etablierter Klub der Premier League, hat sich 2013 den League Cup gesichert und sorgt gegenwärtig in der Europaliga für Furore. Langjährigen Swansea-Fans muss wahrlich schwindelig sein ob dieser in den späten 1990er Jahren noch völlig unabsehbaren Entwicklung, während der Klub Anhängern anderer Verein große Hoffnung macht, weil die Swans-Geschichte beweist, dass es auch ohne große Geld und ausländische Mogule geht. Im Unterschied zu Nachbar und Erzrivale Cardiff City hat man zudem immer noch seine traditionellen Farben bzw. sein Logo, wenngleich der Schwan im Vergleich zu dem auf dieser Tasse heute deutlich moderner daher kommt.

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