Montag, 20. Juni 2011

Insolvenzticker: Viktoria Köln

Ein Aufstieg aus dem Nichts - so könnte man den Einzug der Kölner Viktoria in die NRW-Liga bezeichnen. 2010/11 hatte der ehemalige Zweitligist gar keine Mannschaft im Ligaspielbetrieb, nachdem es kurz vor dem Saisonstart zur Insolvenz gekommen und der SCB Viktoria Köln aufgelöst worden war.

Am 22. Juni 2010 war dann mit dem FC Viktoria Köln ein Nachfolger gegründet worden, der 2010/11 lediglich im Jugendbereich aktiv gewesen war. Dass der neue Klub mit dem alten Namen nun direkt in der 5. Liga seinen Spielbetrieb aufnehmen kann, ist dem FC Junkersdorf zu verdanken. Der nämlich schaffte den sportlichen Aufstieg, scheute aber den Klassensprung. Daraufhin wurde die erste Mannschaft der Junkersdorfer ausgegliedert und dem FC Viktoria angeschlossen, der daraufhin den Startplatz in der NRW-Liga übernahm. Sponsor des Klubs ist der langjährige Germania-Windeck-Förderer Franz-Josef Wernze, Gründer der Steuerberatungsfirma ETL

Viktoria spielt nicht nur im Soportpark Höhenberg, sondern sieht sich auch in der Tradition des Spitzenfußballs auf der rechten Rheinseite. Auf der Website des Klubs heißt es:
"Der FC Viktoria Köln 1904 e.V. ist vor diesem Hintergrund weiterhin ´der´ größte rechtsrheinische Kölner Traditionsverein. Die Vereinsfarben sind schwarz, weiss und rot und die offizielle Abkürzung lautet "Viktoria". Im Vereinswappen symbolisiert das dominante rote „V“ nicht nur den Anfangsbuchstaben des Wortes "Viktoria", sondern es steht auch für Begriffe wie „Victory“, „Vertrauen“ und „Verantwortung“. Der zentrale Schlachtruf der Viktoria-Fans, die auch liebevoll „Viktorianer“ genannt werden, lautet: „Vik, Vik, Viktoria!“
Klubchef Dr. Tobias Kollmann, Professor an der Uni Duisburg Essen und Leiter des Lehrstuhls für E-Business und E-Entreppreneurship der Fakultät Wirtschaftswissenschaften gab kürzlich der Zeitung "Reviersport" ein Interview über die geplante Ausrichtung des Klubs. Darin heißt es u.a.:

Welches Imagekonzept hat Viktoria Köln?

Viktoria Köln kommt von der rechten Rheinseite, der „Schäl Sick“, einer Arbeiter- und Industriegegend mit kämpferischem Attribut und hohem Migrationshintergrund. Wir haben daher ausgehend vom Anfangsbuchstaben V der Viktoria, der für vorwärts, vielversprechend und verantwortungsbewusst steht, ein komplett neues Markenbild basierend auf einem bodenständigen Retro-Look entwickelt. (...) Unsere Farben schwarz und weiß sollen das ruppige, kämpferische und bodenständige Image der rechten Rheinseite repräsentieren. Wir betonen unsere Herkunft, den ehrlichen Fußball mit der Stadionwurst und wollen eher ins Bergische hinein zum Einfalltor für den Fußball in dieser Region werden.

Welche Ziele gibt es für Viktoria Köln insgesamt?

Wir wollen die Nummer zwei in Köln werden, aber dafür gibt es keine Zeitvorgabe. Ich habe es als Präsident des Vereins strikt abgelehnt, Vier- oder Fünfjahrespläne zu verkünden. Wir brauchen Zeit, um den Klub gesund zu entwickeln. Alles von null auf hundert Prozent hochzudrehen ist oft nicht das beste Motto.

Mit welchen Erwartungen starten Sie in die neue Saison?
Das nächste Jahr soll eine Zwischensaison sein, in der es um die Qualifikation für die neue Regionalliga West geht. Es wird einen ganz heißen Tanz um die sechs Aufstiegsplätze geben – wir wollen natürlich dazu gehören.

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